BildungBegabung / emile

Emile oder "Schule der Demokratie – Deliberative Politik und Inklusive Pädadogik", ein Kurs bei der Deutschen SchülerAkademie 2014 in Braunschweig.
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Dewey-1916: Zusammenfassung von Deweys Kritik an der Platonischen Bildungsphilosophie. #110

Closed maxheld83 closed 10 years ago

maxheld83 commented 10 years ago

Etwa S. 93ff.

cedriceng commented 10 years ago

Hiermit wuerde ich mich gerne befassen, @maxheld83

maxheld83 commented 10 years ago

na klar @cedriceng

cedriceng commented 10 years ago

Zusammenfassung von Deweys Kritik an der Platonischen Bildungsphilosophie

Dewey stimmt mit der grundsaetzlichen Auffassung Plato's ueberein, dass in einer funktionierenden Gesellschaft jedes Individuum die Rolle uebernehmen sollte , mit welcher er -durch seine natuerliche Begabung- der Gesamtheit des gesellschaftlichen Konstrukts, welchem auch er angehoert, am besten beisteuern kann. Laut Plato sei es Aufgabe der "education", jene natuerlichen Anlagen -unabhaengig vom sozialen Status- zu entdecken und entsprechend weiterzuentwickeln.

Allerdings lebte Plato in einer Zeit, in welcher der Grossteil der Bevoelkerung in der Landwirtschaft taetig war- er habe nie einen Eindruck der unendlichen Pluralitaet von Aufgabenfeldern bekommen, welche ein Individuum oder eine Gesellschaft charakterisieren koennen; so Dewey. So ordneten sich die Menschen in Plato's Idealgesellschaft von Natur aus einer von drei "Klassen", oder Ressorts zu. Also limitiert sich die "education", das Testen und Durchsieben, darauf, festzustellen, in welche der drei Klassen eine bestimmte Person faellt. Dass jedes Individuum eine Klasse fuer sich darstellt, dass der daraus eine unendliche Vielfalt an Stroemungen und Kombinationen von Destinationen resultiert, fand bei Plato keine Beachtung.

Plato kam nicht der Gedanke, dass eine Gesellschaft stabil und trotzdem dynamisch zur gleichen Zeit sein kann. Seine Theorie war auf einen gluecklichen Zufallen angewiesen, in dem Philosphische Weisheit die Kontrolle ueber den Staat gewinnt. Ein perfektes Bildungssystem wuerde daraus resultieren. Dewey jedoch bringt in seinem Schreiben unter anderem zum Ausdruck, dass eine der wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Demokratie die Erkenntnis war, dass die Konstitution einer idealen Gesellschaft mit einem definierten Endziel eine Unmoeglichkeit darstellt. Somit hat sich auch das Streben nach einem perfekten Bildungssystem erledigt. Auf die heutige Zeit bezogen sehe ich dort ein Defizit: Der Idealzustand des heutigen Schulsystems wuerde sich darin aeussern, dass alle Abiturienten, bzw. Realschulabschliesser, ..., jeweils ueber den gleichen Wissensstand verfuegen. Dieser sollte dementsprechend moeglichst "ideal" sein. Ich glaube, dass man immer noch zu sehr auf der Suche nach einer perfekten Schullaufbahn ist, oder nach dem perfekten Lehrplan, wodurch die Individualitaet in einem gewissen Masse untergraben wird. In einer Gesellschaft, die sich mit einen fortschreitenden Pluralismus der Lebensstile und Wertevorstellungen identifiziert und die durch eine enorme Spezialisierung des Berufslebens gekennzeichnet ist, kann nicht an einem allgemein verbindlichen Katalog von Bildung festhalten.

maxheld83 commented 10 years ago

das hier sollte – zusammen mit den Aufzeichnungen auf Magic Charts aus der Gruppenarbeit – im Protokoll #182 auftauchen denke ich.

MarvinMay commented 10 years ago

Ich denke das haben wir im Kurs hinreichend besprochen!