Open timobaehr opened 9 months ago
timobaehr
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9 months ago Es wäre schön, wenn Felder gelb oder blau sind und nicht rot, grün, braun oder ähnliches. Die Linien haben Farbverläufe, die für rot-grün-geschwächte Menschen einfach doof sind. Für mich ist es eine Linie ohne Farbverlauf.
timobaehr
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9 months ago Als Betroffener kann ich dabei empfehlen möglichst gesättigte und intensive Farben zu verwenden. Mischfarben sind häufig problematisch, insb. Mischfarben mit Gelb (Zwischen Grün und Gelb oder Orange und Gelb unterscheide ich fast keine Zwischenfarben). Mischfarben können aber verwendet werden, wenn keine andere ähnliche Farbe vorkommt. Zur Kompensation nutzen die meisten Betroffenen die Helligkeit einer Farbe zur Unterscheidung, insb. bei Mischfarben. Sollten mal 2 ähnliche Farben aus den Gruppen unten oder Mischfarben verwendet werden, sollten sie sich in ihrer Helligkeit unterscheiden. Allgemein sollte keine Kombination aus Rot und Grün, Blau und Lila, dunklem Türkis-Grün und Grau, Braun und dunklem Gelb verwendet werden. Je eine Farbe davon ist aber in Ordnung, da keine Verwechslungsgefahr besteht. Beispiele: Das Grün einer Ampel ist deutlich heller, als das Rot (gut). Das Grün eine Landschaftsschutz-Schildes und das Rot eines Vorfahrt-Gewähren-Schildes sind sehr ähnlich (schlecht). Moderne hellgraue Audi Modelle sind für mich Türkis-Grün (schlecht).
timobaehr
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9 months ago Als jemand mit Protanopie: Gesättigte Farben helfen schon sehr. Pastellfarben sind oft die Hölle für mich, weil ich wirklich nicht weiß, welche Farbe ich da eigentlich sehe und mich das dadurch extrem verunsichert. Was auch hilft, ist, z.B. Buttons nicht nur durch Farbe sondern durch unterschiedliche Form etc. hervorzuheben oder mit Icons zu versehen.
https://discord.com/channels/923241142563274772/1164301637838446663
Als Nutzer mit einer Rot-Grün-Sehschwäche kann ich eventuell in den Charts mit mehreren Zählertypen die Kurven nicht auseinanderhalten oder die Verläufe einzelner Kurven sehen. Ich möchte, dass ein Farbschema verwendet wird, welches die Unterscheidbarkeit der Linien mir möglich macht. So könnte man als Nutzer zum Beispiel in den Darstellungseinstellungen angeben, dass die App eine Rot-Grün-Sehschwäche berücksichtigen soll, z.B. ein Wechsel von rot-grün zu blau-gelb.
Unter folgender URL kann man Screenshots hochladen und Sehschwächen modellieren: https://barrierefreies.design/barrierefreiheit-interaktiv-testen/farbenfehlsichtigkeit-simulieren
Hintergrund
Die Rot-Grün-Sehschwäche erschwert Betroffenen, zwischen den Farben Rot und Grün zu unterscheiden. 9 % aller Männer und etwa 0,8 % der Frauen sind betroffen. Sie kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Während manche sie kaum bemerken, ist für andere die Welt dadurch deutlich weniger farbenreich. Das kann auch in Apps zu Problemen führen.
EU-Vorgaben zur Barrierefreiheit / Barrierefreiheitsstärkungsgesetz / „European Accessibility Act“
Mit dem European Accessibility Act bzw. der Richtlinie (EU) 2019/882 über Barrierefreiheitsanforderung für Produkte und Dienstleistungen werden Wirtschaftsakteure verpflichtet, verschiedene Produkte und Dienstleistungen barrierefrei in Verkehr zu bringen. Deutschland hat die EU-Richtlinie im Juli 2021 durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in nationales Recht umgesetzt. Das Gesetz legt konkrete Bestimmungen fest, um die Gleichstellung und Barrierefreiheit zu fördern, wenn es um Produkte und Dienstleistungen geht. Seine Anforderungen gelten grundsätzlich für Produkte, die nach dem 28. Juni 2025 in den Verkehr gebracht werden, sowie für Dienstleistungen, die für Verbraucherinnen und Verbraucher nach dem 28. Juni 2025 erbracht werden. Dazu gehört also auch die Verpflichtung zur Schaffung barrierefreier Apps. Auch Kleinstunternehmen (weniger als 2 Millionen Euro Jahresumsatz), die Produkte in Umlauf bringen, fallen unter das BFSG.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Maßnahmen zur Herstellung der Konformität kann die deutsche Marktüberwachungsbehörde auch Bußgelder verhängen, um den Pflichtenverstoß zu ahnden. Dies gilt zum Beispiel bei Verstößen gegen die jeweiligen Hauptpflichten der Wirtschaftsakteure, also wenn etwa ein Hersteller ein Produkt auf den Markt bringt, das nicht den Barrierefreiheitsanforderungen der Rechtsverordnung zum BFSG entspricht. Dies kann mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden. § 36 BFSG enthält einen Katalog der Pflichtverstöße, aufgrund derer ein Bußgeld verhängt werden kann.