mgoermar / vogel_florilegium_genealogicum

Repositorium für Seminar "Digitale Editionen und Methoden in der Frühneuzeitforschung – Johann Jacob Vogels Florilegium Genealogicum als Praxisbeispiel" (WiSe 2023/24, Universität Leipzig)
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Gesammelte Problem-/Zweifelsfälle Transkription Thomasius_2 #7

Open jjmmww opened 6 months ago

jjmmww commented 6 months ago

1) Ist dies als "auff" zu transkribieren?

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2) Hier erkenne ich nur "Justit??Rath".

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3) Handelt es sich hier tatsächlich um "gezeuget"?

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4) Wie lässt sich diese Abkürzung korrekt transkribieren? Mein Vorschlag bisher: "ejus D(ominus) anni."

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5) Unklar ist mir der Teil ab "Cantzler zu ??" sowie die korrekte Transkription des Hinweises auf den Stammbaum der Familie/des Geschlechts Bachoff/Bachoven von Echt.

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6) Hier bereitet mir der zweite Vorname Probleme: "Eli?ster"?

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7) Steht die Abkürzung LL für legum, also ingesamt für "legum studiosus"?

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8) Wie würden Sie das letzte Wort transkribieren? Insgesamt geht es ja um einen Not(arius) publ(icus) C??(aesarius)

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9) Handelt es sich bei dieser Abkürzung um "Jungfrau" oder "Jungfer"?

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10) Wie lässt sich diese Tätigkeit transkribieren? "Jur.(istischer) Pract.(??)"

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11) Unklar ist mir das zweite Wort, also nach "Alert".

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12) Hier bereitet mir zum einen das "M." vor dem "Justus" Probleme, ist dies ein weiterer Vorname (in der Literatur nicht auffindbar) oder nur der Titel "Magister"? Zum anderen erschließen sich mir die Abkürzung "ss." oder "55." in der 3. Zeile, die korrekte Flexion des Th.(eologXX) Bacc(alarius) des "corc. Sabbath" nicht . Außerdem ist die Transkription ab Z. 5 undeutlich: "zu S.(Sankt) Thomas, Diac.(on) zu Leipzig und ?Thoma ?undeutlicheZwischenzeile"

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13) "Chu(r)fl(fürstlich) Sachß.(ischer) Amtschößer"?

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14) "at 89" als Altersangabe beim Tod?

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15) "auff Troschenreuth u(nd) Werdensburg Erbsaßer"?

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16) "tg" für totgeboren?1

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17) "Obrischhaar Erbsaßer"

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18) "Churf(fürstlich) Sachß(ischer) HofJusti??n u(nd) Grentz am Reichskam(m)ergerichts ?Sachen zu Dresden wohlbehalten Rath."?

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19) Zwei Fragen: 1. Ist "doctorandy" korrekt? 2. wie endet die letzte Zeile nach "†am 1666 usw. zu Sedan in Frankreich in Waßer umb??"?

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20) Unklar ist mir das Kürzel zwischen "Reuß" und "Amtschößer"

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21) Wie lässt sich hier der Zeilenumbruch bei dem Geburtsort "Mutzschen" inhaltlich sinnig transkribieren? In der Zeile des Todestages wäre der Ort ja irreführend.

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22) Hier sind mir die Abkürzungen "M.", der Name "J?aas" sowie die Abkürzungen "Fac. Philoh. Assess. u(nd) P. Pe???" unklar.

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23) "at 71 Jahr weniger 10 Wochen"?

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24) Hier ist mir die Zwischenzeile unter "Martin Alberten auf Toyschen" unklar:

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25) Allgemeine Frage, ob der Oberstrich als doppelter Konsonant zu transkribieren ist, also (Amt)mann statt (Amt)man?

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26) Nur "Tochter" lesbar:

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27) Wie lässt sich diese verschmierte Textstelle ("5 K(inder)") transkribieren?

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28) Unklar, was zwischen "Cantzley Secretarij zu Dreßd(en)" und "Amtmann zu Wittenberg" steht.

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29) Wie ist mit der durchgestrichenen "2" umzugehen?

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30) Unklar ist der Teil "u(nd) Practicy ?nahm".

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mgoermar commented 6 months ago

Hier erstmal meine Antworten zu den ersten elf Fragen. Die 12 ist etwas umfänglicher, da muss ich selber kurz schauen.

  1. ja.
  2. "Justitien Rath". das "e" und das "n" sind nur etwas geschmiert.
  3. ja.
  4. "ejusd[em] anni" ("desselben Jahres"). Das "d" gehört noch zu ejus dazu.
  5. "Cantzler zu Friedenstein" (schwierig ist hier die Worttrennung nach "Frie" ohne Bindestrich; meint das möglicherweise Schloss Friedenstein in Gotha?). Den Hinweis auf den Stammbaum würde ich mit "Vide. Gen[ealogiam] Bacchov[iam]". Akkusativ, damit es zum vide syntaktisch passt. Statt "Bachoviam" gingen sicher noch andere Varianten, das ist jetzt die einfachste.
  6. "Elieser" (s. zu diesem Vornamen auch https://de.wikipedia.org/wiki/Elieser)
  7. Ja, das ist die korrekte Auflösung.
  8. C&#x00E6;s<ex>araeus</ex>. Der Code æ ist die ae-Ligatur.
  9. Ich würde sagen, hier können Sie sich für eine Variante entscheiden, sollten diese dann aber konsistent benutzen.
  10. "Jur[is] Pract[icus]", also Anwalt (man spricht ja auch heute noch von einer Anwaltspraxis, wenn auch seltener als von Arztpraxis).
  11. "b[ürgers] u[nd] handels[manns]" (wobei man das "b" und "u" vielleicht auch als nachträglichen Zusatz ansehen kann, der in den Zwischennraum gequetscht wurde; wenn Sie das so interpretieren wollen, dann mit kodieren). (Fortsetzung folgt)
mgoermar commented 6 months ago
  1. "M." steht für Magister. "SS. Theol. Bacc." für "Sacrosanctae Theologiae Baccalaureus". Statt "corc. Sabbath" heißt es "conc[ionator] Sabbath[icus]" (Samstagsprediger). Die unklaren Wörter ab "Diac[onus]" kann ich gerade auch nicht besser auflösen. Im Zweifelsfall mit kodieren. Ich denke aber nochmal nach.
  2. Ja, stimmt so.
  3. "æt[atis] 89" (der Code æ ist wieder die ae-Ligatur), als "im Alter von 89 [Jahren]".
  4. Würde ich fast auch lesen, nur zwei Korrekturen: "Wiedersberg" (s. auch https://hov.isgv.de/Wiedersberg) und "Erbsaßen".
  5. Ist mir zwar noch nicht begegnet, klingt aber schlüssig.
  6. "OberSchaar Erbsaßen". Oberschaar gibt es mindestens dreimal in Sachsen. Ich würde aber auf dieses Oberschaar tippen: https://hov.isgv.de/Oberschaar_(2), weil es hier ein Rittergut gab.
  7. Soweit richtig (auch Cammergerichts Sachen). Das Wort mit Fragezeichen heißt "hofjustitien".
  8. Das "y" ist eine Abkürzung für "us", die wir stillschweigend auflösen können. Das wird auch in anderen Editionen so praktiziert. Also heißt es "doctorandus". Als Beispiel s. auch das Wort "Canonicus" in dem von mir bearbeiteten Stammbaum Mönch.
  9. "Pl." steht für "Plauischer" oder "Plauenscher". Die Reußen führten auch den Titel eines Vogts und/oder Herren von Plauen (obwohl Plauen seit dem Spätmittelalter zu Kursachsen gehörte).
  10. Ich würde "Mutschen" (ohne "z" hier) in die Zeile obendrüber ziehen und ohne Zeilenumbruch mit kodieren, also: <add place="below">Mutschen</add>
  11. "M." ist wieder Magister. Als Vornamen lese ich "Isaac" (auch wenn das "c" soweit geschlossen ist, dass es wie ein "o" aussieht). Die folgenden Abkürzungen: "Fac[ultatis] Philos[ophicae] Assess[or] u(nd) P[rofessor] P[ublicus] extraord[inarius]".
  12. Soweit richtig, nur statt "at" wieder "æt[atis]" (s. o. 14.).
  13. Ich lese hier "Konigl[icher] Rath. Cryß[i. e. Creyß]SteyerEinnehmer".
  14. Ja, das können Sie stillschweigend in "nn" bzw. "mm" umwandeln bei der Transkription.
  15. Ich lese da "Eine todte Tochter", allerdings durchgestrichen (also mit kodieren).
  16. Mit <del>, weil es ja offensichtlich absichtlich weggewischt wurde, um es zu löschen. Ergänzend können Sie eine Anmerkung einbauen: <note type="annotation">Gestrichenes im Original verwischt.</note>
  17. "nachmals CreyßAmtmann"
  18. Da ich denke, dass die 2 zu einer 4 verbessert wurde so: <subst><del>2</del><add place="inline">4</add></subst>
  19. "Practicus nachm[als]" (s. 28. und 19.)
jjmmww commented 6 months ago

Vielen herzlichen Dank!

Tatsächlich haben sich jetzt in der abschließenden Durchsicht noch einige Probleme ergeben bzw. ein/zwei Sachen sind ja noch offen, die ich hier der Vollständigkeit halber noch einmal aufführe:

1) Wie lässt sich die Lücke transkribieren, die teilweise mitten in der Zeile auftritt? Ich habe hier die Varianten als gap oder space gefunden.

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 17 31

2) "Schwartzburg.(isch) Sonderhaus. ??? ?inie"

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 18 59

3) "Rath??????ndter"

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 20 09

4) "Schönburgisch Hoffrath"?

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 29 55

5) "in Frankreich in Waßer umb.(gekommen?)"

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 31 28

6) "... u(nd) Consulenten"?

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 31 08

7) "Amplicij Wittmanns hochfurstl.(ich) h?????"

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 32 52

8) Hier ist vor allem die Zwischenzeile über "May" unklar:

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 15 32 10
mgoermar commented 5 months ago

Entschuldigung für die lange Wartezeit! Ich war anderweitig beschäftigt, weil auf einer Tagung. Nun aber meine Antworten auf Ihre Fragen:

  1. Eher space, da gap eher für Auslassungen durch den Editor verwendet wird ("(gap) indicates a point where material has been omitted in a transcription, whether for editorial reasons described in the TEI header, as part of sampling practice, or because the material is illegible, invisible, or inaudible." https://tei-c.org/release/doc/tei-p5-doc/en/html/ref-gap.html).
  2. Ich würde eher transkribieren: "Schwartzb[urg] Sondershausischer linie" (es gab noch die Linie Schwarzburg-Rudolstadt).
  3. "Rathsverwandten" (vielleicht auch "r" am Ende, kommt auf den Kontext an).
  4. Stimmt so.
  5. Würde ich auch so auflösen. Allerdings sehe ich bei Frankreich noch ein "c", also "Franckreich"
  6. Stimmt.
  7. Ich lese "Simplicij Wittmanns hochfürstl[ich] Heßen darm[Zeilenumbruch]stästischen Raths." (es gab ja noch Hessen-Kassel).
  8. Ist wirklich schwierig und vom Befund her ohne Autopsie oder besseres Digitalisat nicht restlos (und selbst dann wahrscheinlich nicht ganz) aufzuklären. Ich denke aber, ich habe jetzt entschlüsselt, was da steht und in welcher Reihenfolge es da stand (das ist freilich nur eine Vermutung, die ich aber für plausibel halte). Erst stand nur: "... Conc. Sabbath. zu S. Thomae". Das wurde ergänzt zu "... zu S. Thomae<, Diac. zu Leipzig in d[er] Neuen Kirche.>" (spitze Klammern markieren die Ergänzung). Um die Sache noch komplizierter zu machen hat Vogel das "Neuen" dann zu "Thomas" verbessert. Das ist sicher nicht die einzige mögliche Interpretation, aber sie passt ganz gut zu Rabeners Biographie (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Justus_Gotthard_Rabener). Als Kodierung würde ich vorschlagen: <lb/>zu S<ex>ankt</ex> Thomæ<add place="inline">, Diac<ex>onus</ex> <lb/>zu leipzig in d<ex>er</ex> <subst><del>Neuen</del><add place="inline">Thomas</add></subst><note type="annotation">"Neuen" durch Überschreibung zu "Thomas" verbessert.</note> <lb/>Kirche. Sie können auch gerne noch einmal nachdenken, ob Sie eine plausiblere Variante finden, den Textbefund zu erklären. Bei "in d[er]" schwanke ich auch noch etwas, ob das tatsächlich die richtige Übersetzung ist (mögliche wäre vom Schriftbild auch "u S", aber das macht inhaltlich keinen Sinn) und auch das "Neuen" ist mehr erschlossen. Überlegen Sie also noch einmal, ob Sie die Transkription so annehmen wollen und ergänzen Sie bei den unsicheren Wörtern gegebenenfalls <unclear> (mit dem Attribut reason="illegible"), falls Sie sich nicht 100% sicher sind.